Die Beschäftigten im Rettungsdienst sind besonderen Belastungen und Gefahren für ihre Gesundheit ausgesetzt. Daraus entstehen für die betrieblichen Interessenvertreter*innen in Betriebs- und Personalräten sowie Mitarbeitervertretungen besondere Verantwortungen für ihre Kolleg*innen. Dieser gerecht werden zu können, den betrieblichen Interessenvertreter*innen Handlungsmöglichkeiten und Werkzeuge in die Hand zu geben, war Ziel der bayerischen Rettungsdienst Fachtagung der Gewerkschaft ver.di am 19. November in Neumarkt in der Oberpfalz.
Neben belastenden Arbeitszeiten und Schichtdiensten sind die Beschäftigten im Rettungsdienst in ihrer Aufgabe mit besonders gefährlichen Situationen konfrontiert. Auch Ansteckungsrisiken, physische und psychische Belastungssituationen stellen ein überproportional hohes Gesundheitsrisiko für die Beschäftigten im Rettungsdienst dar, wie Tatjana Fuchs von der Gesellschaft für gute Arbeit sehr anschaulich darstellte und den Anwesenden Möglichkeiten über den Weg der Mitbestimmung aufzeigte darauf zu reagieren.
Da in der Kommunikation mit den Leitstellen immer wieder schwierige bis belastende Momente auftreten, hatten wir Peter Holzmüller, Leiter der Stabstelle Organisation beim BRK, geladen, welcher über die Arbeitsabläufe in integrierten Leitstellen berichtete aber auch gute Hinweise und Tipps zur Kommunikation in Stresssituationen mit der Leitstelle gab. Der Sprecher der bayerischen ver.di-Fachkommission Rettungsdienst, Norbert Jahn, berichtete über die neuesten Bestrebungen in der Gesetzgebung bezüglich des Rettungsdienstes und erstattet Bericht aus der ver.di Bundesfachkommission Rettungsdienst.
Unser Landesfachbereichsleiter Robert Hinke informierte über die neuesten Entwicklungen bei den für die Rettungsdienstorganisationen geltenden Tarifverträge, die Jugendkoordinatorin unseres Landesfachbereiches Caro Hack referierte detailliert über die Ausbildungssituation im Rettungsdienst, vor allem die Bestrebungen zur Einführung von Studiengängen, dem Berufsbild technische*r Notfallsanitäter*in und gab einen Nachblick auf die Einführung des Berufsbildes der Notfallsanitäter*in.
Im Anschluss an die Tagung verfassten die anwesenden ver.di-Aktiven im Rettungsdienst eine gemeinsame Erklärung, in der sie die Verantwortung von Rettungsdienstorganisationen und der Rahmengebenden Politik für die Gesundheit der Beschäftigten bekräftigten und deren Übernahme einforderten. Deutlich forderten die Anwesenden die Arbeitgeber zum Abschluss guter Tarifverträge mit der Gewerkschaft ver.di auf, sowohl was das Gehalt als auch die Arbeitsbedingungen betrifft.
Nur mit einem guten Tarifvertrag gibt es gute Arbeit und damit auch eine gute Qualität in der Versorgung durch den Rettungsdienst, auf die die Bevölkerung gerade bei den Umwälzungen im Bereich der stationären und ambulanten Versorgung so dringend angewiesen ist.